ALLIANZ GEGEN ALTERSEINSAMKEIT
Corona und die Kollateralschäden
Eine leidvolle Situation für viele ältere Menschen in diesem Land, Alterseinsamkeit ein Faktum für viele tausende Senioren in Österreich, und wir stehen nicht erst am Beginn -
nein, wir sind mitten darin.
Wir wollen aufzeigen und aktiv helfen, so planen wir 2021 und auch darüber hinaus ein nachhaltiges Hilfsprogramm. Ein psychosoziales Problem im Alter stellt die Einsamkeit und soziale Isolation im Alter dar. Frauen klagen häufiger über Einsamkeit als Männer.
Personen, denen es gesundheitlich schlechter geht, klagen mehr über Einsamkeit als jene, denen es gesundheitlich gut geht. Je langweiliger das Leben ist, desto größer ist die Einsamkeit im Alter. Eingeschränkte Interessen begünstigen die Einsamkeit.
Eingeschränkte Ziele und Zukunftsorientierung begünstigen die Einsamkeit im Alter. Geringes Selbstvertrauen begünstigt die Einsamkeit. Die soziale Isolation und Einsamkeit im Alter ist ein großes Problem, dem in unserer modernen Gesellschaft kaum Aufmerksamkeit geschenkt wird. Mit Einsamkeit verbindet der Mensch meist Negatives.
Gerade bei alten Menschen ist die Einsamkeit und soziale Isolation aber in der Regel nicht gewollt, sondern das Ergebnis sozialer, psychischer und Ökonomischer Umstände. Durch verschiedene Maßnahmen kann erreicht werden, dass sich der ältere Mensch in seiner Umgebung besser zurechtfindet und sich nicht ausgegrenzt fühlt.
Die Gestaltung der Lebensumgebung ist wichtig, da sie auf die Aufnahme und Aufrechterhaltung sozialer Kontakte einwirkt. Das Wahrnehmen von Freizeitangeboten sollte ins Auge gefasst werden. Vor allem ältere Menschen werden in unserer modernen Gesellschaft meist der unteren sozialen Schicht zugeordnet. Obwohl es natürlich Ausnahmen gibt, stellt die Masse der älteren Menschen in Bezug auf ihre Einkommensklasse, Sozialprestige, ihre Wohnbedingungen und ihre soziale Integration eine unterprivilegierte Schicht dar.
Dieses negative Bild, welches unsere Gesellschaft vom alten Menschen hat, hat natürlich auch Auswirkungen und Folgen. Soziale Isolation, Einsamkeit, physische und psychische Krankheiten können daraus resultieren. Auf den Punkt gebracht: Einsamkeit macht krank. Für alte Menschen ist jedoch die Möglichkeit zu sozialen Kontakten und zur aktiven Teilnahme an Geschehnissen der Umwelt sehr wichtig.
Einsamkeit und soziale Isolation können also zu einem großen Problem im Alter werden. Ist die Rolle des jungen Menschen meist klar definiert, durch beispielsweise Beruf und Familie, so ist dies im Alter nicht mehr der Fall. Gerade durch den Wegfall von Beruf und Familie gehen die damit verbundenen Rollen verloren und hinterlassen ein Gefühl der Leere. Stigmatisierung und Erwartungshaltungen führen dann leider häufig in die soziale Isolation und Einsamkeit.
Studien heben die Bedeutung von Einsamkeit im Kontext von Gesundheit und Krankheit als pathogenen Faktor besonders hervor. So nehmen grundsätzlich soziale Isolation und das Gefühl der Einsamkeit in der Gesundheit einen ebenso großen Stellenwert ein, wie die klassischen Risikofaktoren Rauchen, Trinken, Bewegungsmangel und ungesunde Ernährung.
Wie schon erwähnt, Einsamkeit ist ein Gesundheitsrisiko. Sie schwächt das Immunsystem und begünstigt zudem ein erhöhtes Herzinfarktrisiko. So kommt es bei einsamen Menschen zu einer Störung der Blutzirkulation, die als langfristiger Risikofaktor für Bluthochdruck, Arteriosklerose und Herzinfarkt steht. Soziale Isolation gilt als die bedeutsamste Ursache von Depressionen im Alter.
Vereinsamung steht in Wechselbeziehung mit einem schlechten Gesundheitszustand. Vereinsamte haben einen schlechteren Gesundheitszustand und gehen öfter zum Arzt. Der Gesundheitszustand ist im Alter grundlegende Bedingung dafür, in welchem Ausmaß soziale Kontakte wahrgenommen werden können oder auch nicht. Vor allem bei schmerzlichen Verlusten ist der Gesundheitszustand von großer Bedeutung, denn ein guter Gesundheitszustand gibt dem Menschen die Möglichkeit, von sich aus verloren gegangene Kontakte zu ersetzen.
Weiters ist auf Grund mehrerer Studien davon auszugehen, dass Einsamkeit einen negativen Einfluss auf das Immunsystem und den Organismus haben kann. Einsame Menschen schätzen prinzipiell ihren Gesundheitszustand schlechter ein als Menschen, die sich nicht einsam fühlen.
Massive Auswirkungen von Alterseinsamkeit: Allgemeiner schlechter Gesundheitszustand ,Verzweiflung ( Verzweiflung, Hoffnungslosigkeit, Verlassen sein), geringes Selbstbewusstsein (Selbstvorwürfe, Unsicherheit), Depression (Leere, Niedergeschlagenheit, Traurigkeit, Isolation), ungeduldige, nicht enden wollende Langeweile.
Um der Diskriminierung und dem negativen gesellschaftlichen Ansehen der älteren Generation entgegenzuwirken, ist es wichtig , die öffentliche Meinung entsprechend zu verändern und die Interessen und Ansprüche alter Menschen in Presse, Rundfunk und Fernsehen zu vertreten.
Die Möglichkeiten der Entfaltung älterer Menschen werden wesentlich durch das eigene Rollenverständnis und durch Rollenerwartungen ihrer sozialen Umwelt geprägt. Man sollte verstärkt ehrenamtliches Engagement fördern ,und es wäre sinnvoll, mehr in die Anwerbung und Schulung freiwilliger Helfer zu investieren.
Sich sozial zu engagieren, kann etwas unheimlich Erfüllendes und eine riesige Bereicherung für jeden Menschen sein. Wir, die Best Ager Society Österreich, bieten laufend in unserer Organisation interessante ehrenamtliche Tätigkeitsbereiche. In einigen Firmen gibt es Programme, die den vor der Pensionierung stehenden Mitarbeitern das Überwechseln in ein Leben ohne Berufstätigkeit erleichtern sollen.
Es gibt zum Beispiel Schriften oder Vorträge für sinnvolle Freizeitgestaltung, organisierte Gruppentreffen und Informationsrunden über die Probleme des Ruhestands. Wir werden ab dem Frühjahr 2022 solche Programme im Rahmen unserer Best Ager Akademie anbieten. Nach diesem mehr oder weniger kurzen (persönlichen) Statement darf ich grundsätzlich alle darum ersuchen, uns bei dieser für unsere Gesellschaft wichtigen “Allianz gegen Alterseinsamkeit” zu unterstützen.
Sei es in ideeller Hinsicht oder durch eine Spende, finanzielle Mittel sind klarerweise Grundvoraussetzung für die Umsetzung eines solchen nachhaltig angelegten “Hilfspaketes” .